Center for the Study of Language and Society (CSLS)

Center for the Study of Language and Society

Wie Angst zur Sprache kommt. Ein linguistischer Beitrag zur Diagnostik von Angstkrankheiten

Mittwoch, 27.02.2013, 18:15 Uhr


Prof. Dr. Elisabeth Gülich, Universität Bielefeld

Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Sie werden oft mit somatischen Krankheiten verwechselt und daher erst spät diagnostiziert, so dass bei der Behandlung in vielen Fällen Verzögerungen eintreten. Da Angst, auch wenn sie z.B. in Form von Panikattacken auftritt, nur in Ausnahmefällen direkt beobachtet werden kann, sind ÄrztInnen zur Diagnosestellung auf die kommunikative Darstellung der PatientInnen angewiesen. Nun wird die grundlegende Bedeutung des Arzt-Patient-Gesprächs in klinischen Kontexten zwar nicht bestritten, aber die Art und Weise, wie PatientInnen ihre Angst darstellen, z.B. ob sie Angst-Erlebnisse narrativ rekonstruieren, ob sie die Angst in der Darstellung eher normalisieren oder eher dramatisieren und auf welche Formulierungsmuster sie zurückgreifen, wird in medizinischen Kontexten kaum beachtet und daher bei der Diagnosestellung nicht berücksichtigt.

Veranstaltende: CSLS Vortrag
Redner, Rednerin: Prof. Dr. Elisabeth Gülich, Universität Bielefeld
Datum: 27.02.2013
Uhrzeit: 18:15 - 20:00 Uhr
Ort: Raum F 005
Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Merkmale: Öffentlich
kostenlos