Das Konstrukt „soziale Kognition“ wird in der Literatur als Basis für gelingende Kommunikation und soziale Interaktion diskutiert. Auffälligkeiten im sozialen Verhalten, wie sie oftmals nach einer Hirnschädigung zu beobachten sind, bringen viele Autoren daher in Zusammenhang mit Defiziten in sozialer Kognition. Bisher ist jedoch vor allem die Relevanz von anderen kognitiven Kompetenzen für die soziale Kognition nicht ausreichend geklärt.
Ziel meiner Arbeit ist deshalb das bessere Verständnis des Einflusses von sprachlichen, emotionalen und allgemein-kognitiven Kompetenzen auf die soziale Kognition hirngeschädigter Patienten.
In dem Vortrag werde ich erste Ergebnisse von Probanden mit kommunikativ-pragmatischen Defiziten nach Hirnschädigung präsentieren. Das eobachtete Defizit in sozialer Kognition scheint bei diesen Patienten besonders mit Beeinträchtigungen emotionaler Facetten verbunden. Weiterhin wird ein Einfluss von Exekutivfunktionen auf die soziale Kognition beobachtet.
Implikationen der bisherigen Ergebnisse für die Rehabilitation von hirngeschädigten Patienten werden diskutiert.