In den 1970er Jahren ist Code-Switching im Diskurs aus dem wissenschaftlichen Schattendasein herausgetreten und wird unter unterschiedlichsten grammatischen und soziolinguistischen Gesichtspunkten betrachtet. Dabei steht lange fast ausschließlich der mündliche Sprachge-
brauch im Zentrum. Mit dem Aufkommen der 'neuen Medien' erscheint Code-Switching vermehrt auch in medial schriftlichen Texten, besonders wenn sie eher konzeptionell mündlich gestaltet sind. Entsprechend greift die Forschung die neuen Entwicklungen auf und beruft sich dabei weitgehend auf die etablierten Kon-
zeptionen des Code-Switching-Begriffs. Erklärungen für dieses neue Code-Switching-Verhalten, die sich auf die konzeptionelle Mündlichkeit beschränkten, greifen aber eindeutig zu kurz, da die Medialität ebenso berücksich-
tigt werden muss. Auf der Grundlage des Schweizer SMS4Science-Korpus werden empirisch fundiert ergän-
zende Konzepte für die Diskussion von Code-Switching vorgestellt.
What's up? Linguistische Aspekte der Kommunikation mit WhatsApp
Prof. Dr. Beat Siebenhaar, Universität Leipzig
Art: PhD Workshop
Datum: 30. September 2015
Zeit: 10:00 - 17:00 Uhr
Ort: Universität Bern, UniS, Schanzeneckstrasse 1, Raum B-105
Beat Siebenhaar, Professor für germanistische Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Varietätenlinguistik an der Universität Leipzig. Forschungsschwerpunkte: Sprachvariation in neuen Medien, regionale Variation, besonders in der Deutschschweiz und im ostmitteldeutschen Raum, Prosodie, Spracheinstellungen.